Hund
Der Ruhestand stand vor der Tür und es war klar: ein Hund muss her. Zu Weihnachten bekam ich Bücher über Labradorhaltung und den Kontak zur Hundezüchterin Wibke, nebst der Option auf einen Welpen geschenkt.
Am 8. Januar 2018 wurden Mama Rala
und Papa Benji Eltern von sieben süßen kleinen Welpen.
Mama Rala:
, Papa Benji:
und der Nachwuchs: 
In den ersten Wochen waren die Neugeborenen noch blind und taub. Ihr schon guter Geruchssinn führte sie jedoch zuverlässig zu Mama und der Milchbar. Nach ca, zwei Wochen öffnen sich die Augen und die Kleinen wurden neugierig und unternehmungslustig. Alles wurde erforscht. Allerdings wurde auch noch sehr viel geschlafen. In dieser Zeit durfte ich die Welpen die ersten Male besuchen und kennenlernen. Schnell hat sich auch ein Favorit für mich gefunden: Mister Rot (jeder Welpe erhielt nach der Geburt eine Farbmarkierung zur Unterscheidung). In dieser Zeit fand ich es noch schwer, schon eine Beziehung zu meinem zukünftigen Hund aufzubauen, zumal auch noch nicht klar war, ob ich tatsächlich diesen einen bekommen würde. Es war auf jeden Fall sehr spannend, die Entwickluing in den ersten rund 8 Wochen zu erleben. Diese schritt rasant voran. Mit jedem Besuch wurden die Welpen munterer und neugieriger. Die Wachphasen wurden auch langsam länger. In dieser Zeit tat Züchterin Wibke alles, um die Kleinen auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten. Sie wurden mit den unterschiedlichsten Situationen, Geräuschen, anderen Hunden und Menschen zusammen gebracht und lernten schon die ersten Kommandos (Sitz und das Kommen auf Pfiff). Mein besonderer Dank gilt Wibke für die hervorragende Vorbereitung.
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Am 11. März kam Robin dann nach Hause. Das war eine sehr spannende Zeit, die nicht nur ihm, sondern auch mir viele neue Eindrücke und Erfahrungen brachte. Eines ging sehr schnell:
Robin hat sich in kürzester Zeit in mein Herz und meine Seele geschlichen. Wie habe ich es bloß all die Jahre ohne Hund geschafft?
Das mit der Stubenreiheit dauerte dann doch noch ein paar Wochen. Anfänglich habe ich direkt neben Robins Schlafplatz genächtigt, um ihn bei leistesten Anzeichen von Unruhe schnell ins Freie und zum "Lösen" bringen zu können. Dennoch passierte immer mal wieder das ein oder andere Malheur. Meist aber dadurch, dass ich nicht genug darauf geachtet habe, die wichtigen Welpenregeln zu beachten. Nach dem Fressen oder Trinken: raus zum Pinkeln. Ebenso nach dem Schlafen, Toben, Spielen und alle paar Stunden.
Schon bald nach dem Einzug begann für den Kleinen "der Ernst des Lebens". Es ging zur Welpenschule. Viele neue Freunde warteten hier, mit denen getobt werden konnte. Auch die ersten Kommandos wurden eingeübt. Unglaublich, wie schnell die Entwicklung voran ging. Mit einigen seiner Welpenfreunden treffen wir uns heute noch.
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Die ersten drei Monate in der neuen Heimat sind geprägt von Entdeckungstouren, Sammeln von neuen Eindrücken und neuen Erfahrungen. Die Neugier ist groß. Natürlich kommt Robin als kleiner, süßer Welpe überall sehr gut an. Wie oft musste ich mir anhören: "Ist der süß, den würde ich ja auch klauen!". Eyh, habt ihr sie noch alle? So was (ok, der erste Teil ist natürlich wahr) will mal als liebender Hundepapa nicht wirklich hören! Wie dem auch sei, es erstaunte mich immer wieder, wie locker und gelassen sich der kleine Kerl seine Welt eroberte und mit sehr vielen neuen Situationen schnell zurecht kam. Entzücken erntete er auch bei unseren Briefträgern, die bald gar nicht mehr aus dem Auto ausstiegen, sondern Robin, der beim Erscheinen der gelben Autos sofort angerannt kam, nur die Briefe ins Maul gaben.
In der Welpenschule gab es große Fortschritte, sowohl im Umgang mit anderen Hunden (Sozialverhalten), als auch im Erlernen der ersteen grundlegenden Kommandos. Ich hatte das Gefühl, dass Robin jeder kleine Erfolg sehr froh gemacht hat. Ganz nach labradorart hat er den "will to please". Für mich war jeder Fortschritt die Bestätigung, dass ich mit Robin auf dem richtigen Weg bin. Das Gefühl , dass das Band, das uns verbindet, immer stärker wird war sehr intensiv und ist es heute noch.
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Das erste Jahr ging so schnell vorbei. Aus dem kleinen, niedlichen Welpen wurde ein großer, freundlicher Hund. Seine Art, das Leben zu nehmen, wie es kommt, seine Bereitschaft, zu lernen, zu genießen, zu verzeihen, zu folgen, faszinierte mich immer und immer wieder. Nicht nur für Robin war diese Zeit eine Zeit des Lernens, sondern auch für mich. Das Beschäftigen mit dem Hund ist gleichzeitig ein Beschäftigen mit sich selbst. Mich leiten die Worte von Cesar Milan, "Um ein guter Rudelführer zu werden, muss man bei sich selbst beginnen. Der Hund spiegelt 1:1 das eigene Befinden wieder. Ist man ruhig und bestimmt, so wird der Hund bedingungslos und freudig folgen" (sinngemäß wiedergegeben). Die Arbeit an mir selber in Verbindung mit den Reaktionen von Robin darauf, haben wir immer wieder sehr glückliche Momente beschert und tun dies immer noch. Hunde sind eine wunderbare Möglichkeit, auf sanften aber mächtigen Wegen sich selbst zu finden. So nehme ich dankbar alles an Informationen in mich auf, was ich von den wissenden Menschen in meiner Umgebung bekommen kann. Von Claudia Friedrich, unserer Hundetrainerin; von Cesar Milan, den ich zwar nie persönlich getroffen habe, dess Fernsehsendungen mir jedoch eine Menge Einsichten und Erkenntnisse beschert haben; von Bekanntschaften auf unseren Spaziergängen, die viele Erfahrungen mit ihren Hunden haben sammeln können und diese gerne weitervermitteln. Vielen Dank euch allen.
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